Einschränkende Massnahmen und Produktivität

Man ist versucht, anzunehmen, die Maxime "Zeit ist Geld" habe im modernen westlichen Kapitalismus, der sich in Krisen auf den aus dem Sozialstaat entstandenen Wohlfahrtsstaat stützen kann, ihre Bedeutung eingebüsst. In der Corona-Krise zählen Einschränkungen und Verlangsamungen zu den Massnahmen, die dazu führen sollen, bisher übliche Lebensweisen und damit auch die nicht durch bestimmte Massnahmen eingeschränkte Leistung wieder zu ermöglichen, während weniger betroffene Länder ihre Wirtschaftsleistung aufrechterhalten. Die aktuell produktivsten Länder laut der Seite tradingeconomics.com sind auf Platz 1 Mauritius, gefolgt von Neuseeland, Rumänien, Estland und Polen, die alle im Verhältnis zur Einwohnerzahl nach Zahlen der Weltgesundheitsorganisation WHO vergleichsweise tiefe Covid-19-Ansteckungen aufweisen, doch auf Platz 7 liegt mit Irland zumindest ein westliches (und damit impliziert ein vergleichsweise stark produktives) EU-Land mit einer der höchsten Zahl an Ansteckungen vorne. Dann folgt als nächstes westliches EU-Land Dänemark, erst auf Platz 11, die USA auf Platz 15, Kanada auf 16 und Norwegen auf 19. Die EU liegt an 24. Stelle, Deutschland an 41.. Notwendige Effizienz in der Bewirtschaftung der Corona-Krise ist exakt, was den Einschränkungen und Verlangsamungen durch die Massahmen zuwiderläuft - doch ohne Effizienz werden wir nicht auskommen.