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Brot und Spiele

21 Août 2017 , Rédigé par Madeleine Staeheli Toualbia Publié dans #critique

Audi-Chef Rupert Stadler ist in Schwierigkeiten, weil ihn ein untergebener Ingenieur, Giovanni P., aus dem Gefängnis belastet. Einer seiner Ziehsöhne vielleicht, der offenbar intern klar kommuniziert hatte, dass Abgasmanipulationen vorlagen, und jetzt dafür die Verantwortung übernehmen muss. Das schreibt heute der Spiegel (http://www.spiegel.de). Es gab und gibt Ingenieure, die, um ihre Karriere und ihren Ruf nach dem Gefängnisaufenthalt zu retten, niemals ihre Chefs belasten würden. In bürgerlichen Verhältnissen erhalten sie dafür ein verkniffenes, anerkennendes Kopfnicken und einen neuen Job. Wenn seine Frau Journalistin ist, wird der Ingenieur verdächtigt, den Medien Informationen gegeben zu haben, auch wenn er selbst im Gefängnis ist, und die Journalistin wird von der bürgerlichen Geschäftselite lächerlich gemacht und geschnitten - ohne jeden Beweis, und das auch, wenn sie privat bei ihr einkaufen geht. Also Scheidung. Doch das bürgerliche Lager erlaubt kein Ausscheren aus seinen Regeln, denn es verzeiht nie, wenn man nicht einsichtig wird, und dreht den vermeintlichen Spiess um und treibt die Schikanen bis ins Privateste, zu Angriffen auf die persönliche Ehre und Integrität und letztlich zum Ausschluss. Im oberen Mittelstand wie bei Audi kann man etwas mehr Offenheit erwarten - und bei der Konkurrenz anheuern, wenn man etwas geschickt ist und einen guten Anwalt hat. Das Beispiel, dass die Elite in der Arena kämpft und nicht die Sklaven oder Untergebenen, wozu im bürgerlichen Geschäftsumfeld auch Journalisten gerechnet werden, könnte Schule machen. 

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