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Isoliert trifft auf isoliert - und dann eine Explosion, etwas gar einfach?

19 Février 2017 , Rédigé par Madeleine Staeheli Toualbia Publié dans #critique

Der Tunesier Anis Amri, der in Berlin mit einem Lastwagen in einen Markt fuhr, wo der Lastwagen explodierte, was sich als Selbstmordattentat bzw. terroristischer Anschlag herausstellte, hatte Chat-Kontakt zu einer im Thurgau/Schweiz lebenden jungen Frau, die zum Islam konvertiert ist. Das berichten tagesanzeiger.ch/sonntagszeitung.ch. Es scheint müssig, hier zu erwähnen, dass der Tunesier die Tat vielleicht gar nicht geplant hatte oder zumindest nicht wusste, dass er in einer Bombe unterwegs war (darüber wurde berichtet). So ähnlich drückt das auch die Chat-Freundin aus, der man aber, aufgrund ihrer Kontakte zu salafistischen Netzwerken dabei eine islamistische - in der Bedeutung von "anti-westlich" und "verblendet" - Gesinnung unterstellt. Die Frage stellt sich, warum stets junge Frauen, die, möglicherweise aufgrund ihres Bildungsstandes, Schwierigkeiten haben, ihr Interesse für den Islam differenziert anzugehen und ihre Kommunikation auf das Verstehen des (westlichen) Gesprächspartners auszurichten, als Zeugen in solchen Fällen auftreten. Offenbar haben Männer wie Anis Amri keine Gelegenheit, Kontakte zu differenzierter denkenden Frauen zu knüpfen, was das Bild verfestigt, dass Frauen, die sich für den Islam interessieren, dumm und eingleisig denken, leichte Beute sind sowohl für Salafisten als auch für (weitere) Islam-Kritiker und ihre Kontakte aufgrund dieser Umstände möglicherweise auf den Chat begrenzen, mit einem möglichen Ergebnis, dass sie ein Heiratsversprechen auf Distanz akzeptieren, entsprechend Klischees, und irgendwann nach Syrien reisen. Und es bleibt dabei: Ihre Aussagen entstammen einer "Verblendung" und sind nicht ganz ernst zu nehmen.

Die Möglichkeit sollte in Betracht gezogen werden, dass Personen, die keinen Bezug zum Islam haben, Muslime in Situationen manövrieren, in welchen sie als Terroristen erscheinen, und es sollte in Betracht gezogen werden, dass dahinter blanker Rassismus stecken könnte.

Das könnte so aussehen: Einer attackiert, bis friedliche Muslime sich entweder an kriegerische Erfahrungen erinnert oder sich sonst in ihrer Würde angegriffen fühlen, sehr subtil und für unkomplizierte, respektvolle zwischenmenschliche Kontakte zu aggressiv und bedrohlich (wozu eine Position des Stärkeren, beispielsweise ein Vorgesetzter, zusätzlich beitragen kann), und der andere, in diesem Fall eine Frau, fängt auf. Dabei ist keinesfalls ausgeschlossen, dass die Frau mit dem Vorgesetzten zusammenarbeitet. 

 

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